Herausforderung Badezimmer
– Wie klappt das Zähneputzen für mein Baby ohne Tränen? –

Beitragsbild Blogartikel Tränen beim Zähneputzen vermeiden
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Wieder neigt sich ein ereignisreicher gemeinsamer Tag mit deinem Mini dem Ende zu. Auch wenn er noch so schön war, freust du dich nun wirklich darauf die Füße endlich hochzulegen. Doch auf dem Weg ins Badezimmer kippt die Stimmung innerhalb von Sekunden ins komplette Gegenteil und dir wird klar, dass aus deiner wohlverdienten Erholung so schnell nichts wird. Die Zahnbürste scheint zum unbesiegbaren Endgegner aufgestiegen zu sein. Kommt dir das bekannt vor?

Ab wann müssen Babyzähne überhaupt geputzt werden und wie kann ich das Zähneputzen für mein Baby zum positiven Ritual machen?

Inhalte dieses Artikels

Wann bekommt mein Baby die ersten Zähne?

Ein vollständige Milchgebiss hat 20 Zähne. Wann die ersten Zähne durchbrechen, kann ganz unterschiedlich sein. Während es sogar Kinder gibt, die bereits mit einem oder mehreren Zähnen zur Welt kommen, zeigt sich bei anderen Babys im gesamten ersten Lebensjahr kein einziges Zähnchen.

Häufig tauchen die ersten Zähnchen um den 6. Monat herum auf. 

Meistens zeigen sich zuerst die unteren und danach die oberen Schneidezähne. 

Woran merke ich, dass mein Baby Zähne bekommt?

Nicht nur der Zeitpunkt, sondern auch die Reaktion unserer Minis auf das Bewegen und Durchbrechen der Zähne kann ganz verschieden sein. Während unsere Jungs beispielsweise sehr gelitten haben und uns jedes ihrer Zähnchen so einige schlaflose Nächte beschert hat, hat unsere Mini-Maus ihre Zähnchen unbemerkt im Schlaf bekommen.

Bevor die erste kleine Ecke entdeckt werden kann, müssen sich die kleinen Zähnchen zunächst einmal Stück für Stück weiter nach unten schieben. Dabei kann das Zahnfleisch anschwellen, unangenehm drücken und schmerzen. 

Typische Begleiterscheinungen des Zahnens sind

  • Sabbern
  • Händekauen
  • Rötungen und Schwellungen des Zahnfleisches
  • Durchfall
  • leicht erhöhte Temperatur
  • Unruhe
  • schlechter Schlaf
  • rote Wangen
  • Appetitlosigkeit
  • roter Po

Was hilft bei Zahnungsschmerzen?

Leidet dein Mini unter Zahnungsschmerzen, kann das für alle Beteiligten ganz schön anstrengend werden. Das kann deinem kleinen Wunder helfen: 

  • Kaltes Obst im Obstsauger
  • Viel Nähe im Tragetuch
  • Gekühlter Beißring
  • Nasser kalter Waschlappen zum Kauen
  • Veilchenwurz
  • Zahnfleischmassage mit einem Fingerling
  • Kalter Kamillentee
  • Gekühltes Fruchtpürree

Damit die Kleidung deines Babys nicht ständig unangenehm nass ist und gewechselt werden muss, kannst du hübsche Dreieckstücher verwenden.

Außerdem kann es jetzt sinnvoll sein, dass Kinn deines kleinen Wunders einzucremen um das Wundwerden zu verhindern.

Ab wann sollte ich meinem Baby die Zähne putzen?

Ab dem ersten Zahn sollte das regelmäßige Zähneputzen am Morgen und am Abend selbstverständlich sein, denn der Zahnschmelz der Milchzähne ist viel dünner und daher anfälliger für Karies.

Du kannst dein Baby schon vorher an diese Routine gewöhnen, wenn du das Zahnfleisch regelmäßig mit einem Waschlappen oder einer Fingerzahnbürste massierst. Für die meisten Babys ist der Druck auf das Zahnfleisch sogar sehr angenehm.

Kann mein Kind schon alleine seine Zähne putzen?

Auch wenn dein kleines Wunder am Liebsten schon alles selbst machen möchte, solltest du die Zähne gründlich nachputzen. Kinder haben nämlich noch nicht die nötige Feinmotorik entwickelt, um wirklich alle Zahnflächen zuverlässig zu putzen. Die meisten Zahnärzt/innen empfehlen daher bis ins Grundschulalter und bis sich dein Mini selbst die Schuhe binden und flüssig schreiben kann, nachzuputzen. 

Was kann ich tun wenn mein Kind die Zähne nicht putzen mag?

Aber was ist, wenn dein Kleines dann in eine Phase kommt in der es sich nicht mehr so bereitwillig die Zähne putzen lassen möchte?

  • Sei ein gutes Vorbild (*), denn unsere Kinder lernen am Besten durch Nachahmung. Nimm dein Baby von Anfang an mit ins Badezimmer, wenn du dir die Zähne putzt. Es beobachtet die Regelmäßigkeit und wird das nachahmen wollen.

  • Gerade für kleine Kinder ist Zeit oft noch nicht greifbar. Eine kleine Sanduhr, die selbst umgedreht werden darf, kann hier helfen.

  • Selbst Entscheidungen zu treffen ist für Kinder sehr wichtig. Lass dein Mini doch seine Zahnbürste mit dem Lieblingsmotiv oder in der Lieblingsfarbe aussuchen. Putzt es lieber im Sitzen oder im Stehen? Jede Entscheidung die selbst getroffen werden darf, macht es deinem Mini einfacher.

  • Warum soll ich überhaupt die Zähne putzen? Es dauert nicht lange, bis unsere Kinder ihre Welt verstehen möchten. Nutze Bilderbücher und Geschichten um zu erklären warum das Zähneputzen so wichtig ist.

  • Mit Spaß geht alles leichter. Putzt nicht Mama sondern eine Handpuppe macht es gleich viel mehr Spaß.

  • Versuche es doch einmal mit einem lustigen Zahnputzlied.

  • Am Fenster die Zähne zu putzen kann für dein Kind auch spannender sein als der Blick auf die Badezimmerwand.

  • Vielleicht könnt ihr euch auch abwechseln. Lass dein Kind doch im Gegenzug auch mal bei dir putzen. Das könnt ihr sowohl gleichzeitig als auch nacheinander probieren.

  • Manche Kinder finden eine elektrische Zahnbürste spannend.

  • Habt ihr schon mal nachgezählt wie viele Zähne dein Kind schon hat? Täglich zu kontrollieren ob noch alle da sind kann auch ein lustiges Spiel sein.

  • Schaut dein Kind gerne Bilderbücher an? So vergeht die Zeit des Zähneputzens gleich viel schneller.

  • Manche Kinder finden es lustig das Zähneputzen in einem Handspiegel oder einem niedrig angebrachten Spiegel an der Wand zu beobachten.

  • Wenn dein Mini einmal so gar nicht putzen möchte, dann versucht es doch einfach später noch einmal. Achte grundsätzlich darauf, dass dein Kind noch nicht zu müde ist. Manchmal hilft es schon etwas früher zu putzen.

  • Schon mal daran gedacht die Zahnpasta zu wechseln? Du magst sicherlich auch nicht jede Zahncreme.

  • Vielleicht ist auch die Zahnbürste für dein Kind unangenehm. Achte auf weiche Borsten.

  • Achte darauf, dass das Zähneputzen nicht zum negativen Erlebnis wird. Brechen beispielsweise gerade neue Zähne durch kann dies schmerzhaft sein. Wenn das Nachputzen dann ausnahmsweise einmal etwas kürzer ausfällt und nicht ganz so gründlich erfolgt, ist das für die Zahngesundheit langfristige sicherlich besser als nun unter Schmerzen und Tränen auf das ordentliche Putzen zu bestehen.

Ist Karies in Milchzähnen denn wirklich schlimm?

Karies in Milchzähnen ist doch gar nicht so dramatisch.
Schließlich verlieren unsere Minis diese doch ohnehin.

Tatsächlich kommt Karies bei Kleinkindern schon erschreckend häufig vor. Einerseits dienen die Milchzähne als Platzhalter für die bleibenden Zähne. Werden sie zu früh verloren, kann das zu Problemen bei der Zahnstellung der bleibenden Zähne führen. Außerdem können die Milchzähne die bleibenden Zähne bereits mit Karies anstecken. Schließlich kann ein Loch im Zahn sogar ein Abszess verursachen. Mehr Infos zum Thema Karies bei Kindern findest du auch hier. 

Wie kann ich Karies bei meinem Kind vorbeugen?

Das alles möchten wir unseren Kindern ganz sicher ersparen, so dass es sich lohnt, schon früh auf eine gründliche Zahnpflege zu achten.

Außerdem solltest du am Besten komplett auf zuckerhaltige Getränke verzichten. Keinesfalls sollten zucker- oder säurehaltige Getränke in eine Saugflasche gefüllt werden, wodurch die Zähne für eine extrem lange Zeit permanent Kontakt damit haben. 

Generell sollten Kinder möglichst schnell lernen, aus einem Becher zu trinken. Selbst das ständige Nuckeln an einer Flasche mit Wasser ist nämlich schädlich für die Zähne. Unser Speichel hat eine Schutzfunktion für die Zähne. Wird er andauernd verdünnt, kann er diese nicht mehr erfüllen.  

Karies ist ansteckend und die Bakterien können nahezu bei allen Erwachsenen nachgewiesen werden. Deshalb sollten Babyflaschen, Schnuller oder auch Besteck nur vom Kind und nicht von Erwachsenen in den Mund genommen werden. 

Ab wann sollte ich mit meinem Kind zum Zahnarzt gehen?

Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) empfiehlt die FU 1 a als erste Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt bereits zwischen dem 6. und 9.  Lebensmonat. So kann sich dein kleines Wunder schon früh an regelmäßige Besuche beim Zahnarzt gewöhnen und bringt den Zahnarzt nicht mit Schmerzen in Verbindung. 

Was kann ich tun, damit mein Kind keine Angst vor dem Zahnarzt hat?

Hat dein Schatz größere Geschwisterkinder, die beim Zahnarzt besonders tapfer sind? Dann kann es dir nicht nur Zeit sparen die Vorsorgetermine zusammenzulegen, sondern dein Mini hat auch ein tolles Vorbild.

Damit dein Kind keine Angst vor dem Zahnarzt entwickelt, solltest du auf deine Äußerungen im Alltag achten. Ist dir schon mal ein drohendes „Dann musst du zum Zahnarzt“ herausgerutscht? Ich bin der totale Angsthase wenn es um den Gang zum Zahnarzt geht. Auch wenn es schwer fällt, tun wir unseren Minis einen Gefallen, wenn wir versuchen uns die eigene Angst möglichst wenig anmerken zu lassen. Wir haben uns aus diesem Grund dazu entschieden, dass es besser ist wenn mein Mann die Zahnarztbesuche mit unseren Kindern übernimmt. 

Es gibt Zahnärzte die sich auf die Behandlung von Kindern spezialisiert haben. Vielleicht hat jemand aus deinem Umfeld einen Tipp. 

Hat dein Kind einen besonders wichtigen Spielkammeraden wie z. B. ein Lieblingsstofftier? Dieses kann doch zum Zahnarzt begleiten und jede Menge Sicherheit geben.

Ihr könnt außerdem auch zuhause immer mal wieder Zahnarzt spielen. 

Braucht mein Baby einen Schnuller?

Jedes Baby hat einen angeborenen Saugreflex. Wie ausgeprägt dieser ist, ist allerdings extrem unterschiedlich. 
 
Saugen tröstet und beruhigt und gerade bei Schmerzen und Unwohlsein kann ein Schnuller unverzichtbar erscheinen. 
 
Wenn wir andererseits aber achtsam mit unseren Kindern umgehen und auf ihre Bedürfnisse eingehen möchten gehört dazu, dass wir ihre Beschwerden zulassen. Wie würdest du dich fühlen, wenn dir immer dann, wenn du dein Unwohlsein ausdrücken möchtest, sofort ein Schnuller in den Mund gesteckt würde, damit du ruhig bist?
 

Schadet ein Schnuller den Zähnen meines Babys?

Wird ein Schnuller über lange Zeit und sehr intensiv genutzt, können Zahnfehlstellungen oder Sprachstörungen die Folge sein. Viele Zahnärzte sehen Schnuller daher eher kritisch. 
 
Außerdem erhöht ein Schnuller das Risiko für Mittelohrentzündungen und kann zu Problemen beim Stillen führen (Saugverwirrung).
 

Sollte ich meinem Baby einen Schnuller anbieten?

Genauso individuell wie jede Familie ist wohl auch die Ansicht zum Schnuller. Ich persönlich habe bei meinen Kindern Schnuller genutzt, aber nur in sehr eingeschränktem Maße.
 
In jedem Fall sollte ein Schnuller mit Bedacht eingesetzt werden.

Ich wünsche dir möglichst stressfreie Badezimmerbesuche!

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