Krankmeldung für Mama?
– Das Immunsystem stärken für die kalte Jahreszeit –
Kaum werden die Tage wieder kürzer, fängt es in der Kita auch schon an jeder Ecke an zu niesen und zu husten. Sofort schießt mir ein Gedanke in den Kopf: Jetzt bitte nur nicht krank werden! Denn eine Auszeit gibt es nicht. Als Mama kannst du dich schließlich schlecht krankschreiben lassen. Damit wir gut durch die Erkältungszeit kommen, sollten wir daher rechtzeitig damit beginnen unser Immunsystem stärken.
Inhalte dieses Artikels
Wie funktioniert das Immunsystem?
Das Immunsystem schützt deinen Körper vor Schadstoffen, Bakterien, Viren und Pilzen.
Das Lymphsystem hat die Aufgabe, deinen Körper zu reinigen und Schadstoffe sowie Krankheitserreger aus dem Körper heraus zu transportieren. Auch die weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die das Knochenmark produziert, sind ein Teil der natürlichen Abwehr. Ein Großteil deiner Abwehr sitzt jedoch im Darm.
Ein starkes Immunsystem kann dich vielleicht nicht vor jeder aber doch so mancher Krankheit bewahren.
Welche Bedeutung hat die Darmflora für das Immunsystem?
Die Darmbakterien sind wichtig für deine Verdauung und die Aufnahme von Vitaminen und Nährstoffen aus deiner Nahrung. Außerdem befindet sich ein Großteil deines Immunsystems (ca. 70 % der Antikörper bildenden Zellen) im Darm.
Alkohol, Nikotin, einige Medikamente (z. B. Kortison und Antibiotika) und auch Stress können deine Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen. Ist das Gleichgewicht der nützlichen Darmbakterien (Darmflora) gestört, können sich Bakterien, Viren, Pilze und Schadstoffe in der Darmschleimhaut vermehren und häufige Infekte sind vorprogrammiert.
Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen sowie Nährstoffen hingegen kann entscheidend zu einer gesunden Darmflora beitragen. Daneben kannst du deinen Darm mit Prä- und Probiotica unterstützen.
Probiotica sind lebende Bakterienstämme. Gerade wenn du Antibiotikum eingenommen hast bzw. demnächst einnehmen musst oder dich größere Stresssituationen erwarten, macht es besonders viel Sinn deinen Darm mit Probiotica zu unterstützen.
Präbiotica sind Pflanzenfasern (Ballaststoffe). Sie dienen als Nahrung für die Darmbakterien, so dass diese sich wohl fühlen und vermehren.
Warum ist eine gesunde Scheidenflora so wichtig?
Bei einer gesunden Scheidenflora schaffen Milchsäurebakterien ein leicht saures Milieu, das vor Infektionen wie z. B. Blasenentzündungen (*) und Scheidenpilzen schützt.
Die Scheidenflora kann beispielsweise durch übertriebene Hygiene gestört werden. Verzichte daher grundsätzlich im Intimbereich auf Seife (*).
So schützt dich deine Haut
Deine Haut ist nicht nur dein größtes Organ sondern auch die erste Schutzschicht deines Körpers gegen Umwelteinflüsse, Viren, Bakterien und Gifte. Auf deiner Haut befindet sich dein dünner, unsichtbarer Schutzfilm, der Säureschutzmantel, der Keimen das Eindringen erschwert. Des Weiteren befinden sich auf deiner Haut zahlreiche Mikroorganismen (= Mikrobiom), die Krankheitserreger abwehren können.
Keime die es schaffen, die Schutzschicht deiner Haut zu durchdringen werden von speziellen Abwehrzellen (Langhanszellen) begrüßt, die wiederum die T-Helferzellen aktivieren und damit die Immunabwehr in Gang setzen.
Durch aggressive Reinigungs- und Pflegeprodukte kann der Selbstschutz deiner Haut verloren gehen. Du bist dadurch nicht nur anfälliger für Hautirritationen sondern dein gesamtes Immunsystem wird geschwächt. Deshalb ist es wichtig, auf milde und pH-neutrale Reinigungsprodukte (*) zu achten.
Eine gesunde Haut lässt dich nicht nur strahlen und steigert dein Wohnbefinden sondern hält deinen ganzen Körper gesünder.
Wie kann ich mein Immunsystem stärken?
Luftveränderung für das Immunsystem
Trockene Luft kann deiner Schleimhaut die Feuchtigkeit entziehen. Bakterien und Viren vermehren sich schneller und die Abwehrzellen können schlechter arbeiten.
Erhöhe die Luftfeuchtigkeit in deinem Zuhause
Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit von 40 – 60 %. Ist die Luft zu trocken kannst du sie mit einem Luftbefeuchter oder mit nassen Handtüchern, die du über deine Heizkörper hängst, erhöhen.
Außerdem solltest du deine Wohnung regelmäßig stoßweise lüften, denn auch genügend Sauerstoff in der Luft ist wichtig für dein Immunsystem.
Frische Luft und Sonne
Vor allem in der kalten Jahreshälfte ist Bewegung an der frischen Luft noch wichtiger. Die Schleimhaut wird befeuchtet, die Gefäße erweitern sich und das Immunsystem beginnt zu arbeiten.
Außerdem ist Sonnenlicht extrem wichtig für die Funktion deines Immunsystems. Achte dabei allerdings auch im Winter auf deinen Sonnenschutz.
Zeit für einen Ausflug ans Meer
Salzhaltige Luft wirkt nicht nur entzündungshemmend und antibakteriell, sondern löst auch Sekrete und lässt die Schleimhaut abschwellen. Kein Meer in Sicht? Dann suche doch einmal nach einer Salzgrotte in deiner Nähe.
Durch die Ernährung das Immunsystem stärken
Um dein Immunsystem zu stärken, solltest du möglichst vielfältig und bunt essen. Vermeide fettige Fertigprodukte und Industriezucker. Nimm statt dessen viele Ballaststoffe durch Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse zu dir. Bereite das Essen frisch und mit pflanzlichen Ölen zu.
Scharfes Essen wirkt antibakteriell, regt die Magensäureproduktion und die Durchblutung der Nasenschleimhaut an. So wird nicht nur deine verstopfte Nase schneller wieder frei sondern du unterstützt deinen Körper auch noch bei der Abwehr krankmachender Erreger.
Wie wichtig ist Vitamin C für das Immunsystem?
Vitamin C trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.
Wusstest du, dass die meisten Tiere Vitamin C selbst herstellen können? Da wir diese Begabung nicht haben ist es wichtig, tagtäglich auf eine ausreichende Versorgung zu achten.
Da Vitamin C leicht hitzeempfindlich ist, geht beim Kochen geht leider ein Großteil des Vitamins verloren. Übrigens kannst du Vitamin C nicht überdosieren sondern dein Körper scheidet das was er nicht braucht.
Weitere Mikronährstoffe, die dein Immunsystem stärken
Außerdem sind
- Vitamin A (z. B. in Eiern, Milch)
- Vitamin B6 (z. B. in Kartoffeln, Avocado, Milch, Nüssen)
- Vitamin B12 (z. B. in Eiern, Milch)
- Vitamin C (z. B. in Hagebutten, Zitrusfrüchten, Bärlauch, Johannisbeeren)
- Vitamin D (z. B. in Eiern, Pilzen)
- Vitamin E (z. B. in Nüssen, Süßkartoffeln)
- Eisen (z. B. in Hülsenfrüchten, Haferflocken, Hirseflocken)
- Selen (z. B. in Haferflocken, Champignons, Sojabohnen, Spargel, Kohlgemüse)
- Folsäure (z. B. in Linsen, Petersilie, Eigelb, Sonnenblumenkernen)
- Zink (z. B. in Kürbiskernen, Leinsamen, Haferflocken, Hülsenfrüchten, Eiern, Mais) und
- Kupfer (z. B. in Cashewkernen, Bananen, Grünem Tee, Hülsenfrüchten, Kakao)
- Omega 3 (z. B. in Chia Samen, Leinsamen, Walnüssen, Leinöl)
wichtige Mikronährstoffe wenn es darum geht, dein Immunsystem zu stärken.
So gesund ist Apfelessig
Apfelessig enthält eine ganze Reihe von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Enzymen. Unter anderem kann er Entzündungen hemmen und dein Immunsystem stärken. Trinke Apfelessig immer verdünnt, da er sonst die Schleimhaut schädigen kann. Vermische z. B. ein Glas lauwarmes Wasser mit 1 Esslöffel Apfelessig und 1 TL Honig.
Trinken, trinken, trinken
Ich gebe es zu: Ich muss mich jeden Tag auf´s Neue wirklich dazu zwingen ausreichend zu trinken. Dabei ist Wasser so wichtig für den Körper.
Bekommt dein Körper zu wenig Wasser verlangsamt das deine Körperfunktionen und du wirst müde und kraftlos. Das gilt auch für deine Abwehrkräfte. Außerdem können sich Bakterien und Viren schlechter vermehren und besser abtransportiert werden wenn die Schleimhäute feucht gehalten werden.
Stelle dir am Besten eine Flasche Wasser und ein Glas gut sichtbar bereit, um dich immer wieder daran zu erinnern etwas zu trinken. Es gibt inzwischen auch einige nützliche Apps, die dich erinnern .
Doch was heißt eigentlich ausreichend? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich ca. 1,5 Liter stilles Wasser zu trinken. Während der Stillzeit benötigst du sogar fast die doppelte Menge an Flüssigkeit.
Bringe dein Immunsystem mit ausreichend Bewegung in Schwung
Regelmäßige Bewegung, am Besten an der frischen Luft, hält nicht nur dich sondern auch dein Immunsystem fit. Im Durchschnitt sind körperlich aktive Menschen seltener erkältet bzw. weniger stark erkältet. Dabei ist es besser für deine Gesundheit wenn du dich jeden Tag bewegst als wenn du dich unregelmäßig extrem verausgabst und überanstrengst. Wenn du dich überanstrengst kann das deinen Körper nämlich eher schwächen und damit anfälliger für Infektionen machen. Hier findest du Ideen um ganz einfach mehr Bewegung in deinen Mama-Alltag einzubauen.
Was bewirken Sauna, Kneippen und Wechselduschen?
Bei Wärme weiten sich deine Blutgefäße während sie sich bei Kälte zusammenziehen. Beim Saunieren, Kneippen oder Wechselduschen wird gezielt für einen Wechsel zwischen Warm und Kalt gesorgt. Das fördert die Durchblutung und stärkt das Immunsystem.
Wenn Stress dich krank macht
Kuscheln für das Immunsystem
Inzwischen konnten Forscher nachweisen, dass Nähe und Kuscheln das Immunsystem stärken. Oxytocin wird häufig auch als “Kuschelhormon” bezeichnet. Es wird nämlich bei nicht nur bei der Geburt und beim Stillen sondern insbesondre auch beim Kuscheln, Umarmen und Streicheln freigesetzt wird. Oxytocin sorgt nicht nur für den schnelleren Abbau des Stresshormons Kortisol sondern stärkt auch unsere Immunabwehr. Kuschel also noch öfter mit deinem Mini um gesund zu bleiben.
Lachen ist gesund!
Abgesehen davon, dass du beim Lachen Kalorien verbrauchst und werden Endorphine ausgeschüttet. Diese aktivieren die Abwehrzellen und stärken damit deine Immunabwehr. Außerdem helfen Endorphine deinem Körper beim Abbau des Stresshormons Kortisol. Kortisol wiederum begünstigt nicht nur die Bildung von Pickeln und Falten sondern schwächt auch den natürlichen Schutzfilm deiner Haut und dein Immunsystem. Sei also einfach mal wieder Kind und habe Spaß mit deinem kleinen Wunder.
Und was, wenn dir gerade gar nicht zum Lachen ist? Für dein Gehirn macht es keinen Unterschied, ob du künstlich lachst oder natürlich. Sobald du deine Gesichtsmuskeln zum Lachen verziehst, ist das für dein Gehirn das Zeichen, dass du glücklich bist und es beginnt damit Endorphine auszuschütten.
Vielleicht magst du auch einmal Lach-Yoga ausprobieren.
Hände waschen nicht vergessen
Deine Hände kommen täglich mit unzähligen Krankheitserregern in Kontakt. Schnell können wir uns so selbst infizieren. Nicht nur nach der Toilette und vor dem Essen sondern gerade auch nach der Kita oder wenn wir sonst irgendwo draußen unterwegs waren ist gründliches Händewaschen für alle Pflicht. Damit deine Haut hierbei nicht ausgetrocknet wird solltest du dich für eine rückfettende und pH-neutrale Seife (*) entscheiden und sie danach gut pflegen (*).
Was hat das Zähneputzen mit einer Erkältung zu tun?
Im Zahnbelag vermehren sich Mikroorganismen und Bakterien rasant. Von hier aus können sie sich schnell ausbreiten. Achte also auf eine gute Zahnhygiene um Infektionen zu vermeiden.
Die richtige Kleidung
Tatsächlich wissen wir inzwischen, dass nicht Kälte sondern Bakterien und Viren uns krank machen.
Dennoch hatte meine Oma nicht ganz Unrecht wenn sie regelmäßig an die richtige Kleidung erinnert hat. Ziehst du dich nicht warm genug an kannst du schnell auskühlen. Das schwächt dein Immunsystem und so haben es Krankheitserreger leichter sich breit zu machen.
Sicherlich hast du auch schon gehört, dass wir die meiste Wärme über den Kopf verlieren. Denke daher an deine Mütze.
Ich liebe meine dicken Kuschelsocken und auch du solltest lieber zu warmen Socken greifen wenn die Temperaturen sinken.
Natürliche Hilfe bei Erkältungen
Und wenn dich nun doch einmal eine Erkältung erwischt hat? Dann helfen dir vielleicht diese Hausmittel:
- Hustensaft:
1 Zwiebel hacken und zusammen mit 2 Esslöffeln Honig in eine Tasse geben. Diese Mischung über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Morgen musst du nur noch die Flüssigkeit abgießen und auffangen. Diesen Hustensaft kannst du auch mehrmals täglich einnehmen. - Erkältungsbalsam:
100 g Kokosöl im Wasserbad (max. 35°C) erwärmen bis es sich verflüssigt hat. 10 g frischen Thymian und 5 g frischen Salbei waschen, gut abtrocknen und fein hacken. Kräuter, 3 Tropfen reines Myrte-Öl und Kokosöl mischen, in desinfizierte (ausgekochte) Schraubgläser kommen und 12 Tage an einem warmen, dunklen Platz ziehen lassen. Danach nochmals im Wasserbad (max. 35 °C) erwärmen und dann Abseihen – entweder durch ein feines Sieb oder eine alte Seidenstrumpfhose. Das Öl wieder in die Schraubgläser füllen und im Kühlschrank aufbewahren. - Halswickel:
Warme Halswickel fördern die Durchblutung und lindern Schmerzen. Damit sie wirken können, sollten wirklich eng anliegen. Du kannst deinen Halswickel mit Zwiebel, Zitrone oder ätherischen Ölen kombinieren. - Nasendusche:
Mit einer Nasendusche kannst du dich von Schleim, Keimen und Nasensekreten befreien. Das verschafft dir einerseits sofort Linderung, andererseits unterstützt du deinen Körper im Kampf gegen Krankheitserreger. - Inhalieren:
Der Dampf löst den Schleim, damit du wieder Durchatmen kannst. Außerdem wird die Schleimhaut befeuchtet, so dass sich die Viren schlechter vermehren und ansiedeln können. - Erkältungsbad:
Ein Erkältungsbad kann ganz einfach selbst hergestellt werden: Nimm eine halbe Tasse Bittersalz, einen Teelöffel Ingwerpulver und 3 – 4 Tropfen Kamilleöl. Vermische alles gut und gib deinen natürlichen Badezusatz ins Badewasser. - Gurgeln:
Koche Salbeiblätter in einem Topf mit Wasser kurz auf. Nun noch eine viertel Stunde ziehen lassen. Du solltest mehrfach täglich für jeweils 5 Minuten mit der Lösung gurgeln. - Tee:
Ein ganz typisches Hausmittel bei einer Erkältung ist Ingwertee. Ingwer regt durch seine Schärfe die Durchblutung an und wärmt dich von innen heraus. Ingwer wirkt außerdem entzündungshemmend. Das gilt jedoch nur für frischen Ingwer und nicht für aromatisierte Tees. Während der Schwangerschaft solltest du allerdings auf Ingwer verzichten, da dieser vorzeitige Wehen auslösen kann. - Honig:
Honig wirkt antibakteriell und hilft insbesondere bei Halsschmerzen. Aufgrund der eventuell im Honig enthaltenen Bakterien sollten Kinder bis zum ersten Geburtstag keinen Honig erhalten.
Schlafe dich gesund
Schlaf unterstützt deine Abwehrzellen (T-Zellen) bei ihrer Arbeit. Achte daher darauf, dass du auch wenn der Alltag noch so stressig ist, ausreichend schläfst.
Schon ein kleines Nickerchen am Mittag kann tatsächlich wahre Wunder bewirken. Du solltest jedoch nicht mehr als 30 Minuten schlafen. Sonst kommst du in eine Tiefschlafphase und es geht dir anschließend noch schlechter. Ideal sind 10 – 20 Minuten um dir trotz Schlafmangel als Mama durch den Tag zu helfen.
Wie stark ist dein Immunsystem?
Ob du anfälliger für Infekte bist oder nicht, kann viele verschiedene Gründe haben. Gerade in der Erkältungszeit ist es jedoch in jedem Fall wichtig, dass wir gut auf uns achten, um unser Immunsystem zu stärken.
Wenn es dich dann doch mal erwischt hat, können Omas Hausmittel noch immer Wunder wirken. Vielleicht hast du noch mehr davon? Dann schreib sie doch in die Kommentare!
“Frau Mama”
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Komm gut durch die Erkältungszeit!