Wie ich wurde, was ich bin
– Mein Weg zur Stoffwindelberaterin –
Wie ich wurde, was ich bin – Mein Weg zur Stoffwindel-beraterin
Die Frage wer ich bin lässt sich doch recht einfach beantworten:
Anja Riedel
3-fach Mama (2 Jungs und 1 Mädchen – 2016, 2018 und 2019)
zertifizierte Fachkraft für natürliches und nachhaltiges Wickeln
Ringana-Frischepartnerin
Das war etwas zu kurz? Dann nehme ich dich gerne ein Stück weit mit auf meinem Weg, der um so manche Ecke führte:
Wo sich sprichwörtlich Igel und Hase „Gute Nacht!“ sagen bin ich groß geworden. Nicht einmal 500 Einwohner lebten in dem kleinen Dorf Omersbach im wunderschönen Kahlgrund (Unterfranken). Aber dafür umso mehr Tiere und zwar in unserem Haus. Hunde, Katzen, Vögel, Kaninchen, Meerschweinchen, Bartagamen, Schlangen, Mäuse, Schildkröten und Fische tummelten sich im Garten wie auch im kompletten Haus. Nicht zu vergessen die diversen Insekten, die meine jüngere Schwester in ihrem Zimmer züchtete. Bei aller Tierliebe konnte ich für dieses Hobby nur wenig Verständnis aufbringen. Dass Tiere, Umwelt und Natur immer einen großen Stellenwert in meinem Leben einnehmen würden, war bei dem Start zu erwarten.
Alles aufzugeben um auf einem Segelschiff zu leben klingt schon ziemlich verrückt, oder? Der viel zu frühen Tod meiner Großeltern hat die gesamte Familie aber auch ganz schön aus der Bahn geworfen und eine große Lücke in unserem Mehrgenerationenhaus hinterlassen. Plötzlich fand ich mich zusammen mit meinen Eltern und meiner Schwester auf einem Segelschiff wieder. Nein, nicht nur für einen kurzen Urlaub sondern tatsächlich als Zuhause. Was wäre ein Schiff ohne Wasser? So sollte Emden (Ostfriesland) zu unserem neuen Heimathafen werden. Ich mochte schon immer das Meer aber durch diese Zeit habe ich es wirklich lieben gelernt.
Der Boden der Tatsachen lässt uns kreativ werden. Schon als kleines Mädchen hatte ich den Traum später einmal in einem wunderschönen Hotel unter Palmen zu arbeiten. Meine Ausbildung zur Hotelfachfrau im Hotel Vier Jahreszeiten in St. Peter-Ording war auch schon ein ganz guter Anfang. Leider hat mir meine Gesundheit dann aber einen Strich durch meine Träume gemacht. So musste mal eben schnell eine „sitzende Tätigkeit“ als Plan B gefunden werden. Wieder zurück in Emden habe ich meine zweite Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten also relativ leidenschaftslos ausgewählt.
Ich hasse Wind und Regen! Daher gibt es wohl keinen unpassenderen Wohnort als Ostfriesland. Als das Ende meiner Ausbildung immer näher kam stellte ich mir also einmal wieder die Frage, was ich nun mit dem Rest meines Lebens anstellen sollte. Auch wenn es mir schwer fiel meine Familie und ganz besonders meine damals gerade einmal 2 Jahre alte Schwester zu verlassen, entschied ich mich dafür „nach Hause“ zurückzukehren. Bist du schon einmal in eine Wohnung eingezogen, die du noch nie zuvor gesehen hast? Meine beste Freundin kennt mich schon seit der frühen Schulzeit so gut, dass sie die Besichtigung meiner neuen Wohnung in Hanau übernehmen durfte. Denn irgendwie ging mal wieder alles Hals über Kopf. Da stand ich also nun zwischen Bergen von Kisten in meinem neuen Zuhause.
Einen befristeten Arbeitsvertrag fand ich super! Ich hatte nämlich den festen Plan nur für ein Jahr bei der Rechtsanwaltskammer in Frankfurt am Main zu arbeiten. Danach wollte ich das Stipendium nutzen, dass ich für den Abschluss meiner Ausbildung als Jahrgangsbeste erhalten hatte. Das war im Januar 2009. Aber wie war das doch gleich mit den Plänen? Nun rate doch einmal wo ich noch immer angestellt bin. Auch wenn es inzwischen nur noch eine Teilzeittätigkeit im Homeoffice ist.
Heute wird doch niemand mehr ungeplant schwanger, oder doch? Ein kleiner Medikamentencocktail nach einem allergischen Schock hat uns unseren ältesten Sohn beschert. Mein (bald) Mann und ich wohnten inzwischen in einer großen Stadtwohnung in Frankfurt am Main und unser beider Lebensinhalt war die Arbeit. Ich wusste immer, dass ich irgendwann einmal Kinder haben wollte aber das hatte doch noch ganz viel Zeit. Ich glaube ich würde noch heute auf den richtigen Zeitpunkt warten, den es wahrscheinlich einfach nicht gegeben hätte.
Manchmal verändern kleine Zufälle unser gesamtes Leben. Es war ein unscheinbarer Artikel über das Umweltproblem durch Windeln und die Alternative von Stoffwindeln, den ich während der Schwangerschaft im Wartezimmer meines Frauenarztes gelesen hatte und der mich einfach nicht mehr loslassen wollte. Ohne viel darüber nachzudenken hatte ich also sofort online ein buntes Komplettset an Stoffwindeln bestellt. Der werdende Papa war mehr als skeptisch aber da waren sie ja schon gekauft. Als unser Sohn zur Welt kam, war dann doch alles nicht so einfach wie ich es mir vorgestellt hatte. Der frisch gebackene Papa war mehr als genervt und ich frustriert. Doch aufzugeben kam einfach nicht in Frage. So recherchierte ich nächtelang um ein Stoffwindelproblem nach dem anderen zu lösen.
Was macht man, wenn man sich nicht über den künftigen Wohnort einig wird? Als wir von unserem kleinen Wunder erfahren haben war uns sofort klar, dass unser Sohn mit viel Platz auf dem Land groß werden sollte. Nun wollte jeder von uns am Liebsten zurück in seine Heimat. Die beiden Wunschorte lagen nur leider ziemlich weit auseinander. Schließlich haben wir uns darauf geeinigt, dass derjenige, der als erster ein zu uns passendes Haus entdeckt, damit den Wohnort bestimmen sollte. Da wir heute in der Wetterau und damit der Heimat meines Mannes leben, kannst du dir denken, dass ich es nicht war. Auch wenn wir noch mitten in der Komplettsanierung unseres Eigenheims stecken, so ist unser Zuhause nach und nach schon zum Heim für allerlei Tiere geworden. Momentan zählen die kleine Hundedame Luna, die Katze Sydney sowie 11 Zwergseidenhühner zur Familie. Also doch wieder ein wenig wie in meiner eigenen Kindheit.
Ich wollte definitiv nicht „nur“ Mama sein! Meine Arbeit war mir immer sehr wichtig und ich konnte mir absolut nicht vorstellen diese auch nur für eine Zeit komplett aufzugeben. Gleichzeitig wollte ich für mein Mini da sein und meinen Sohn auf keinen Fall schon früh an eine Fremdbetreuung übergeben. Schließlich haben wir eine ganz praktikable Lösung für uns gefunden, mit der ich 3 Monaten nach der Geburt wieder in Teilzeit in meinem bisherigen Job arbeiten konnte. Während ich also jede Woche einen ganzen Tag im Büro verbrachte, arbeitete mein Mann an diesem Tag im Homeoffice und betreute gleichzeitig unseren Sohn. Während der restlichen Woche war dann mein Mann im Büro und ich zuhause.
Ein großes Haus muss gefüllt werden. So kamen mit jeweils nur wenigen Monaten Abstand unser weiterer Sohn und unsere Tochter zur Welt. Das Modell der Arbeitsteilung haben wir bis heute beibehalten. Der Alltag wurde mit drei kleinen Kindern zwar noch etwas herausfordernder aber ich denke wir sind schon zu einem recht guten Team geworden. Inzwischen besuchen unsere beiden Jungs für 3 Stunden täglich den Kindergarten während Mini-Maus noch die letzten kindergartenfreien Monate genießt.
Was machst du, wenn aus einer Idee nach und nach eine echte Leidenschaft wird? Unsere drei Minis wurden nicht nur alle mit Stoffwindeln gewickelt sondern mein Drang immer mehr zu lernen und alles selbst auszutesten wuchs stetig. Wer sich intensiver mit Stoffwindeln beschäftigt, stößt wohl irgendwann auf die liebe Jessica. Plötzlich war alles so klar: Ich wollte Stoffwindelberaterin werden. Und zwar so richtig mit Ausbildung, Prüfung und allem was dazu gehört. Damit begann mein neues Abenteuer der nebenberuflichen Selbstständigkeit.
Die tollste Ausbildung nützt am Ende nicht so richtig viel, wenn niemand weiß dass es mich gibt. Also was tun um Kundinnen zu finden bzw. gefunden zu werden? Mein armer Mann hatte das zweifelhafte Vergnügen gemeinsam mit mir, der jegliches Verständnis für Technik fehlte, die erste eigene Homepage zu basteln. Ich vermute, ich hätte nicht so viel Geduld mit mir gehabt. Kaum war alles fertig, habe ich mir in den Kopf gesetzt mit dem Bloggen zu starten. Da das Baukastensystem meiner Homepage hier schnell an seine Grenzen kam, haben wir also noch einmal von vorne angefangen. Ich glaube mein Mann hat sich irgendwann einfach nur noch seinem Schicksal ergeben. Aber im April 2021 hatten wir es dann endlich geschafft und am 24. April 2021 durfte ich meinen allerersten Blogartikel veröffentlichen.
Wir können nur dann gut für unsere Minis sorgen, wenn wir auch gut für uns sorgen. Nachdem auch ich diesen so einfachen Grundsatz zwischendurch vergessen habe, war es mir wichtig das irgendwie mit in meiner Arbeit unterzubringen. Als mein Weg mich dann auch noch weiter zu einer ganz besonderen Kosmetik führte war ich sofort begeistert. Und hier bin ich nun: Deine RINGANA-Frischepartnerin. So wurde also Stück für Stück aus der Stoffwindelberatung die natürliche Familienbegleitung.
Das war meine Geschichte, die mich mit Sicherheit auch in Zukunft noch um so manche Ecke und Kurve führen wird. Und wie soll deine aussehen? Vielleicht finde ich in dieser ja einen kleinen Platz und darf dich ein Stück begleiten, faszinieren und verzaubern!
Deine Windelhexe
#BoomBoomBlog2022 – Danke liebe Judith für die Inspiration zu diesem Blogartikel!
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