Seid ihr noch zu retten?
– Kann ich überfettete Wollwindeln retten? –

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Wenn du dein Baby mit Wolle wickeln möchtest, gehört das Fetten der Windeln dazu. Du wirst sehen, dass es oft komplizierter klingt als es in Wirklichkeit ist und ganz schnell zur Routine wird. Aber was ist, wenn deine Windeln einmal zu viel Lanolin abbekommen haben? Oder wenn du eine gebrauchte Windel gekauft hast, bei der es eindeutig jemand beim Fetten zu gut gemeint hat? Wie kannst du überfettete Wollwindeln wieder benutzbar machen? 

Inhalte dieses Artikels

Warum müssen Wollwindeln gefettet werden?

Wolle hat viele tolle Eigenschaften. Mehr dazu kannst du hier nachlesen.
 
Damit sie sich jedoch als Nässeschutz eignet, muss sie zunächst gefettet werden. 

Was ist Lanolin?

Damit eine Überhose aus Wolle dicht sein kann, muss sie gefettet werden. Hierzu wird Lanolin (*) verwendet.

Schafe produzieren in ihren Talgdrüsen ein gelbliches, wachsartiges Fett, das Lanolin genannt wird. Es ist eine natürliche Imprägnierung, die die Wolle wasserabweisend und winddicht macht. Wenn du genau hinsiehst, wenn dir das nächste Mal ein Schaf begegnet, kannst du die kleinen, leicht gelblichen Fettkügelchen im Fell erkennen.

Vor der Verarbeitung wird die Wolle gewaschen. Hierbei werden diese Fettkügelchen ausgespült. Deshalb sind deine Wollpullover nicht wasserdicht.

Um Wolle nun als Nässeschutz verwenden zu können, muss das ausgespülte natürliche Wollfett wieder „zurückgegeben“ werden. Hierzu werden die Wollüberhosen zunächst gewaschen und dann für einige Stunden in einer Lanolin-Lösung eingelegt.

Übrigens macht Lanolin nicht nur deine Wollüberhosen dicht, sondern pflegt dabei auch noch die Babyhaut.

Wie viel Lanolin sollte ich zum Fetten verwenden?

Um eine „normale“ Überhose zu fetten genügen ca. 5 ml Lanolin (*). Dies entspricht ca. 1/2 Teelöffel. Ich würde dir allerdings dazu raten, tatsächlich einen 5-ml-Messlöffel zu verwenden, da sich Teelöffel in ihrer Größe erheblich unterscheiden können.

Wie oft muss ich meine Wollwindeln fetten?

Kaufst du eine neue Wollwindel, musst du diese vor der ersten Nutzung fetten. Der Stoff deiner neuen Wollwindel ist noch nicht (durch wiederholtes Waschen) verdichtet. Außerdem ist der Lanolingehalt nach einem einzigen Fettbad noch nicht besonders hoch. Ich würde dir daher empfehlen, sie 

– direkt nach dem Trocknen ein weiteres Mal zu fetten
– vorerst mehr Saugmaterial zu verwenden oder
– den Wickelintervall zu verkürzen. 

Du musst deine Wollwindel nicht zwingend nach jeder Wäsche neu fetten, sondern erst dann, wenn das Lanolin verbraucht wurde. 

Wird eine Wollwindel öfter gewaschen, als sich das Lanolin verbrauchen kann, weil sie z. B. Stuhl abbekommen hat, kann sie nach dem Trocknen einfach wieder benutzt werden. Sie muss also nicht zuvor neu gefettet werden.

Bei kleinen Flecken ist die Verwendung von Lanolinseife (*) eine tolle Alternative zur kompletten Wäsche.

Außerdem solltest du noch einmal prüfen, ob dein Waschmittel bereits Lanolin zur Pflege der Fasern enthält. In diesem Fall kannst du einmal testen, ob die Windeln nicht auch dicht sind, wenn du die Lanolinmenge beim Fetten etwas reduzierst.  

Mit jeder Wäsche und jedem Fettbad wird eine Überhose „dichter“. Ich kenne einige Stoffymamas, die genau deshalb sehr an ihren „alten“ Wollüberhosen hängen.

Ist es ein Problem, wenn ich zu viel Lanolin verwendet habe?

Fettest du deine Wollüberhosen zu wenig, werden sie nicht richtig dicht sein und auslaufen.

Hast du einmal ein bisschen zu viel Lanolin verwendet ist das gar nicht so schlimm. Die Windel fühlt sich jetzt etwas fettiger an, was sich jedoch schon nach ein paar Tagen wieder legen sollte. Ganz nebenbei pflegt Lanolin die Haut deines kleinen Wunders.

Wird Wolle jedoch immer wieder zu stark gefettet, werden die Fasern immer steifer, verlieren die Fähigkeit Feuchtigkeit aufzunehmen und können unangenehm riechen. 

Du sollest also auf die richtige Lanolinmenge achten.

Wie kann ich überschüssiges Fett entfernen?

Überfettete Windeln sind nicht verloren, sondern du kannst sie mit einer Grundreinigung wieder von überschüssigem Lanolin befreien.

Zunächst einmal kannst du es mit einer sanften Grundreinigung mit Olivenkernseife probieren. Dazu stellst du zunächst eine Seifenflockenemulsion her (Seife reiben und in der dreifachen Menge kochendem Wasser auflösen). Lege die betroffene Wollwindel in einen Eimer und fülle diesen nur so weit mit lauwarmem Wasser, dass die Windel gerade so bedeckt ist. Gib 20 ml Seifenflockenemulsion dazu und verteile sie vorsichtig.  Nach 3 Stunden kannst du die Windel heraus nehmen, mit klarem lauwarmem Wasser ausspülen, vorsichtig ausdrücken und liegend trocknen.   

Es sind noch immer Rückstände vorhanden? Dann ist es an der Zeit für eine Tiefenreinigung. Da die Fasern dabei extrem belastet werden, solltest du diese jedoch wirklich nur im Ausnahmefall anwenden.

Für eine Tiefenreinigung legst du die Windel mit der Innenseite nach oben in einen Topf. Verteile nun ca. 3 EL Natron grob über die Windel und gieße anschließend 2 Liter kochendes Wasser über die Windel. Lass das Ganze etwa 20 Minuten lang einwirken ohne die Windel zu bewegen. Danach spülst du die Windel unter fließendem warmen Wasser gut aus, bis dieses komplett klar ist.  

Ich wünsche dir eine wunderschöne Wickelzeit!

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