Geburt nach Plan
– Ist ein Geburtsplan sinnvoll und wie kann er aussehen? –

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Die unglaubliche Zeit der Schwangerschaft liegt fast hinter dir und der große Tag des ersten Kennenlernens rückt immer näher. Bist du schon aufgeregt?

Wie wird die Geburt deines kleinen Wunders wohl ablaufen? Hast du schon einmal von einem Geburtsplan gehört oder fragst du dich was das sein soll? Ist ein Geburtsplan sinnvoll und wie kann er aussehen?

Inhalte dieses Artikels

Was ist ein Geburtsplan?

In deinem Geburtsplan kannst du schon während der Schwangerschaft deine Vorstellungen und Wünsche für die Geburt und die ersten Tage danach schriftlich festhalten. 

Genauso kannst du aber auch angeben, was du auf keinen Fall möchtest.

Ist ein Geburtsplan sinnvoll?

Du musst natürlich keinen Geburtsplan erstellen, aber es gibt viele Gründe, die dafür sprechen: 

  • Unsicherheit / Angst vor der Geburt:
    Wenn du dich mit verschiedenen Situationen und Möglichkeiten im Vorfeld auseinandersetzt und Entscheidungen triffst, kann dir das einige Ängste nehmen und du fühlst dich wahrscheinlich sicherer und besser auf die Geburt vorbereitet.

  • Missverständnisse / Unstimmigkeiten vermeiden:
    Während der Geburt sind wir in einer absoluten Ausnahmesituation. In jedem Moment respektvoll aber genauso klar und deutlich deine Wünsche zu kommunizieren kann eine Herausforderung sein. Das fällt dir in einer ruhigen Umgebung im Vorfeld mit Sicherheit um einiges leichter. Durch klare Aussagen können Missverständnisse und Spannungen vermieden werden.

  • Selbstbestimmte Geburt:
    Dadurch, dass du dich nicht nur mit der Geburt beschäftigst, sondern auch eigene Entscheidungen triffst, übernimmst du Verantwortung für dich und dein Baby. Du fühlst dich selbstbewusst und nicht ohnmächtig der Situation ausgeliefert.

  • Sicherheit für deine Begleitperson: 
    Deine Begleitperson möchte dich bestmöglich unterstützen. Selbst wenn ihr euch schon lange und gut kennt, ist das eine ganz neue und unbekannte Situation. Ein Geburtsplan gibt deiner Begleitperson mehr Sicherheit was deine Vorstellungen angeht um gut für dich zu sorgen.

  • Erleichterung für die Geburtshelfer:
    Ein Geburtsplan kann auch dem Klinikpersonal, Hebammen und Ärzten die Arbeit erleichtern. Zeitmangel ist leider gerade in Kliniken an der Tagesordnung. Können sich alle Beteiligen schnell einen Überblick über deine Meinung, Vorstellungen und Wünsche verschaffen, spart das viele Nachfragen. 

Wann ist der beste Zeitpunkt um meinen Geburtsplan zu erstellen?

Wenn du einen Geburtsplan erstellen möchtest, solltest du genügend Zeit einplanen. Vielleicht möchtest du dich über den einen oder anderen Punkt noch einmal näher informieren oder länger nachdenken. 

Zu Beginn des dritten Semesters rückt die Geburt schon in greifbare Nähe und ist trotzdem noch weit genug entfernt um dir die Gelegenheit zu geben, gut durchdachte Entscheidungen zu treffen.

Welche Infos gehören in den Geburtsplan?

Ein Geburtsplan sollte nicht zu lang sein, sondern am besten in übersichtlichen Stichpunkten die wichtigsten Informationen enthalten:

  • Name, Adresse
  • Krankenversicherung und evtl. Zusatzversicherung
  • Errechneter Entbindungstermin 
  • Allergien, Unverträglichkeiten, Krankheiten oder Medikamente?
  • Kontaktdaten eines Notfallkontakts 
  • Kontaktdaten deiner Begleitperson
  • Soll deine Begleitperson bei vaginalen Untersuchungen und der Geburt anwesend sein?
  • Gibt es bestimmte Momente, in denen du deine Begleitperson nicht dabei haben möchtest?
  • Darf / Soll gefilmt oder fotografiert werden und gegebenenfalls wann bzw. was?
  • Wie stehst du zu Schmerzmitteln? 
  • Möchtest du ein dauerhaftes CTG?
  • Beruhigen dich Musik oder gedimmtes Licht?
  • Was ist deine Meinung zur Einleitung der Geburt?
  • Möchtest du in einer bestimmten Position gebären?
  • Wünschst du dir eine Wassergeburt?
  • Bevorzugst du einen vorsorglichen Dammschnitt oder einen möglichen Dammriss?
  • Hattest du bereits einen Dammschnitt bzw. Dammriss und hast gegebenenfalls Narben?
  • Wünschst du dir eine Anleitung beim Geburtsvorgang?
  • Möchtest du dein Kind nach der Geburt selbst hochheben?
  • Im Falle eines Kaiserschnittes: Soll deine Begleitperson mit in den OP?  
  • Wer soll die Nabelschnur durchtrennen?
  • Soll die Nabelschnur auspulsieren?
  • Soll dein Baby direkt nach der Geburt gewaschen werden?
  • Möchtest du Nabelschnurblut einlagern?
  • Möchtest du die Plazenta sehen oder mitnehmen?
  • Möchtest du stillen?
  • Wünschst du dir Unterstützung und Anleitung beim ersten Anlegen?
  • Soll die erste Untersuchung deines Babys direkt oder nach dem ersten Kuscheln erfolgen?
  • Soll deine Begleitperson dein Baby zur Untersuchung begleiten, sofern diese nicht im Geburtszimmer stattfindet?
  • Soll dein Baby Vitamin K bekommen?
  • Soll dein Baby einen Schnuller bekommen?
  • Soll deine Begleitperson jemanden über die Geburt informieren?
  • Ab wann möchtest du Besuch bekommen?

Am Besten besprichst du den fertigen Geburtsplan vorab noch einmal mit deiner Hebamme. Sie kann dir bestimmt einige wertvolle Tipps und Anregungen geben.

Mit deiner Begleitperson solltest du ebenfalls vorab deine Wünsche besprechen und ihr ein Exemplar deines Geburtsplans aushändigen.

Beim Anmeldegespräch in der Klinik bzw. dem Geburtshaus kannst du anhand deines Geburtsplans besprechen, ob deine Wünsche und Vorstellungen dort umsetzbar sind. Ein Exemplar deines Geburtsplans wird nun in deiner Akte abgeheftet. 

Ich würde dir raten, ein weiteres Exemplar in deine Kliniktasche zu packen. Aus eigener Erfahrung kann ich dir leider bestätigen, dass Patientenakten auf dem Weg in den Kreißsaal verloren gehen können.  

Müssen sich Ärzte und Hebammen an meinen Geburtsplan halten?

Es gibt keine Verpflichtung für Ärzte oder Hebammen sich an einen Geburtsplan zu halten. Hebammen, Ärzte und Geburtshelfer werden sich aber mit Sicherheit alle Mühe geben, dass die Geburt so abläuft, wie du es dir vorgestellt hast. Trotz aller Bemühungen ist es aber vielleicht nicht möglich, alle deine Wünsche zu berücksichtigen.  Sollten beispielsweise deine Gesundheit oder die Gesundheit deines Babys gefährdet sein, werden diese immer an erster Stelle stehen.  

Kann ich meine Meinung noch während der Geburt ändern?

Vielleicht fühlt sich aber auch für dich plötzlich alles ganz anders an als zuvor gedacht. Dann solltest du dies ehrlich kommunizieren und offen für eine Alternative sein. Dein Geburtsplan sollte dich zu keinem Zeitpunkt einengen oder einschränken, sondern dir Sicherheit geben und dich unterstützen. Du kannst, darfst und solltest deine Pläne jederzeit ohne ein schlechtes Gewissen ändern, wenn du feststellst, dass sie dir gerade nicht gut tun. Auf die Möglichkeit, dass du deine Meinung spontan ändern könntest, solltest du vorab auch deine Geburtsbegleitung hinweisen.

Ich wünsche dir eine unvergessliche Geburt!

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