Windeln wechseln im richtigen Takt
– Wie oft sollte ich mein Baby wickeln? –

Beitragsbild Blogartikel Wie oft muss ein Baby gewickelt werden - Auf dem Boden sitzendes Baby mit Stoffwindel von hinten
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„Mit Stoffwindeln muss man ja ständig wickeln!“ – Das höre ich tatsächlich immer wieder. Doch stimmt es wirklich, dass man mit Stoffys häufiger wickeln muss als mit Wegwerfwindeln? 

Die Wahrheit ist: Babys sollten regelmäßig gewickelt werden – ganz gleich, ob du Stoff- oder Wegwerfwindeln verwendest und ob diese vielleicht noch etwas mehr Flüssigkeit aufnehmen könnte. 

Warum ist der richtige Wickelrhythmus so wichtig und wie oft sollte ich mein Baby wickeln? 

Inhalte dieses Artikels

Warum ist das regelmäßige Windelwechseln so wichtig?

Das regelmäßige Wechseln der Windel senkt nicht nur die Gefahr von Hautreizungen, sondern fördert auch insgesamt das Wohlbefinden deines kleinen Wunders. Durch deine liebevolle Fürsorge wird eure Bindung gestärkt und du kannst schon von Anfang an den Grundstein für das Trockenwerden deines Minis legen.

Wie oft muss ich mein Baby wickeln?

Stell dir doch einmal kurz vor, du benötigst später wieder eine Windel – Wie lange würdest du selbst diese tragen wollen? Welches Gefühl würde dann eine Werbung für Wickelintervalle von 12 Stunden in dir auslösen? Für mich persönlich ist die Antwort auf die Frage, wie häufig gewickelt werden „muss“ ganz klar: Eine schmutzige Windel sollte so schnell wie möglich bzw. bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit gewechselt werden.

Was „so schnell wie möglich“ in der Praxis bedeutet, kann natürlich in jeder Situation und für jede Familie unterschiedlich sein und es gilt einen eigenen Weg zu finden.

Beim Wickeln sollte es aber auf jeden Fall nicht nur darum gehen, die Kleidung trocken zu halten, sondern dein kleines Wunder mit ganz viel Respekt zu behandeln, seine Bedürfnisse wahrzunehmen und es achtsam zu versorgen.

Wie häufig macht ein Baby in die Windel?

Wie häufig ein Baby in die Windel macht, ist ganz unterschiedlich und hängt neben der persönlichen Veranlagung noch von weiteren Faktoren wie Alter, Trinkmenge, Ernährung usw. ab.

Der Magen und die Blase eines Neugeborenen sind noch winzig klein. Doch das ändert sich schnell und das Fassungsvermögen wächst gerade in den ersten Tagen und Wochen rasant. Damit nimmt dann natürlich auch die Menge der Ausscheidungen täglich zu.

Wie oft ein Baby Stuhlgang hat kann stark variieren, so dass zwischen einer Stuhlwindel alle 14 Tage und mehreren Stuhlwindeln täglich alles normal sein kann. Im Zweifel solltest du dich natürlich immer an deine Hebamme oder Kinderarzt / Kinderärztin wenden, wenn du dir unsicher bist.

Während ein Neugeborenes ca. alle 10 Minuten pieselt, sind es ab dem 4. Lebensmonat meist schon nur noch alle 30 – 60 Minuten und ab dem 7. Lebensmonat ca. alle 30 – 90 Minuten (Julia Dibbern, Nicola Schmidt, Handbuch 2013). Die jeweilige Menge hängt natürlich davon ab, wie viel dein Baby trinkt. Durchschnittlich verdoppelt sich die Ausscheidungsmenge in den ersten 2 Lebensjahren von ca. 30 ml auf ca. 60 ml.

Interessanter Weise pieseln die meisten Babys am Nachmittag weniger als am Vormittag.

Im Schlaf scheiden sie keinen Urin aus, sondern erst dann, wenn sie wieder aufwachen.

Nach dem Schlafen, nach dem Stillen, nach dem Tragen und nach dem Spielen pieseln die meisten Kinder. Diese sogenannten „Standardsituationen“ eigenen sich deshalb auch wunderbar zum Abhalten.

Wann sollte ich die Windel meines Babys wechseln?

Mit Stoffwindeln wirst du schnell ein Gespür dafür entwickeln, wann dein Mini ausscheidet. Setze dich dabei aber nicht unter Druck, sondern gib dir Zeit ein immer besseres Gefühl für dein Baby zu entwickeln. Du solltest dich auch nicht vergleichen, denn jedes Kind ist ganz individuell und sendet unterschiedlich klare Signale.

Gibt es keinen Hinweis dafür, dass die Windel schmutzig ist (Unruhe, Geruch, Gewicht oder Volumen bei Wegwerfwindeln), würde ich dir einen Wickelintervall von 2 – 4 Stunden empfehlen.

Reicht die Saugkraft der Windel nicht (mehr) aus, hast du grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Mehr Saugkraft oder häufigeres Wickeln. 

Egal ob du Stoffwindeln oder Wegwerfwindeln nutzt, solltest du immer sofort wickeln, wenn sich Stuhlgang in der Windel befindet. Der längere Kontakt mit der Haut kann nämlich ganz schnell zu Reizungen führen.

Wichtig ist, dass es nicht das Ziel sein sollte möglichst selten zu wickeln. Dein kleiner Liebling wird es dir danken, wenn du lieber einmal mehr wickelst als einmal zu wenig!

Muss ich mein Baby zum Wickeln wecken?

Wenn dein Baby friedlich schläft solltest du es nicht zum Wickeln wecken, sondern dir ebenfalls etwas Ruhe gönnen. Mehr Infos zum Wickeln in der Nacht findest du hier.
 

Was mache ich, wenn mein Baby nicht gewickelt werden möchte?

Gerade wenn unsere Minis älter werden, hat das Wechseln der Windel irgendwann nicht mehr unbedingt die oberste Priorität. Schließlich ist die Welt viel zu spannend, um sich so einfach vom Entdecken abhalten zu lassen. Trotzdem ist es keine gute Idee deinem kleinen Wunder die Entscheidung darüber zu überlassen ob bzw. wie oft es gewickelt wird. Ein Kleinkind ist noch nicht dazu in der Lage die Folgen abzusehen und so ist es an uns, die Verantwortung für das Wohlbefinden und die körperliche Unversehrtheit unserer Kinder zu übernehmen.

Trotzdem sollte das Wickeln natürlich nicht zu einem für alle Seiten sehr unangenehmen Machtkampf werden. Nehmen wir die Bedürfnisse unserer Kinder ernst, gehen wir selbstverständlich auch bzw. sogar ganz besonders beim Wickeln achtsam mit unseren kleinen Wunder um. Wenn du dir Zeit nimmst und das Wickeln liebevoll gestaltest, kann das schon vieles verändern. Falls nicht, solltest du dir einmal die Wickelsituation genau anschauen:

  • Wie ist die Temperatur am Wickeltisch?
  • Wie warm bzw. kalt ist die Wickelunterlage?
  • Möchte dein Baby lieber stehen anstatt zu liegen?
  • Sind deine Hände unangenehm kalt?
  • Ist die Windel zu klein geworden und drückt?
  • Ist es Zeit für den Windelabschied?

Welche Pflegeprodukte brauche ich zum Wickeln?

Noch vor einigen Jahren war es normal, bei jedem Wickeln so viel Creme wie nur möglich auf den Babypo zu schmieren. Schließlich sollte die Haut ja gut geschützt sein und nicht wund werden.
 
Heute wissen wir, dass zu viel Pflege der empfindlichen Babyhaut jedoch eher schadet. Hebammen und Kinderärzte empfehlen daher inzwischen nur bei Bedarf Creme (*) zu verwenden und dann auch wirklich nur so viel, wie unbedingt notwendig.
 
Wenn du mit Stoffwindeln wickelst, solltest du darüber hinaus bedenken, dass Creme deine Einlagen „abdichten“ kann. Außerdem sind Cremerückstände ein wunderbarer Nährboden für Bakterien. Die Einlagen beginnen zu müffeln und die Haut wird gereizt. Cremerückstände in und auf den Fasern verschwinden nicht so einfach beim normalen Waschen wieder, sondern erfordern eine aufwendige Grundreinigung. Da diese auch den Stoff strapaziert, sollte sie eine absolute Notfalllösung sein.
 
Wickelst du mit Stoffwindeln und möchtest Creme verwenden, solltest du das nur in Kombination mit einem Windelvlies tun, das du nach der Benutzung entsorgst.
 
Babypuder kannst du getrost von deiner Einkaufsliste streichen. Es besteht hauptsächlich aus Talkum, welches die Atemwege reizen kann und sogar im Verdacht steht eventuell das Krebsrisiko zu erhöhen.
 
Gerade in der ersten Zeit reicht es völlig aus, wenn du beim Baden deines Babys einige Tropfen natürliches Babyöl (*) ins Wasser gibst. Das pflegt die Haut sanft und kann danach auch noch wunderbar für eine Babymassage genutzt werden. Ist dein Mini etwas schon etwas älter, kannst du auf ein mildes und natürliches Shampoo / Duschgel (*) umsteigen.
 

Ich wünsche euch eine wunderschöne Wickelzeit!

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