Projekt „Baby“
– Arbeiten in der Schwangerschaft –

Beitragsbild Blogartikel Arbeiten in der Schwangerschaft
Meine Blogartikel enthalten Affiliate-/Werbelinks, die mit "(*)" gekennzeichnet sind.

Mit deinem positiven Schwangerschaftstest ändert sich einfach alles. Das gilt nicht nur für dein Privatleben, sondern auch deinen Arbeitsalltag.

Der Spagat zwischen Selbstfürsorge und Verantwortungsbewusstsein kann dich in den nächsten Wochen ganz schön herausfordern. Vielleicht ist deine Arbeit für dich gerade ein wichtiges Stück gewohnte Normalität und gibt dir Sicherheit im unaufhaltsam drehenden Schwangerschaftsgedankenkarussell.

Doch auch wenn du natürlich weiterhin eine verlässliche Kollegin und Mitarbeiterin sein möchtest, haben deine Gesundheit und die deines Bauchzwergs oberste Priorität. 

Wann solltest du dein Geheimnis lüften und wie wird es dann weiter gehen? Welche Herausforderungen erwarten dich beim Arbeiten in der Schwangerschaft und welche Rechte hast du?

Inhalte dieses Artikels

Wann muss ich meinen Arbeitgeber über meine Schwangerschaft informieren?

Wann du deine Schwangerschaft öffentlich machst, ist deine ganz persönliche Entscheidung. Das gilt auch für deinen Arbeitgeber. Es gibt also keine Verpflichtung, deine Schwangerschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt mitzuteilen. 

Ich würde dir jedoch dazu raten, deinen Arbeitgeber möglichst zeitnah in dein schönes Geheimnis einzuweihen. Nur so kann er dafür sorgen, dass die Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes eingehalten werden. Das ist nicht nur für deine Gesundheit, sondern auch für die Gesundheit deines Babys wichtig ist. 

Darf mein Arbeitgeber meinen Kolleginnen und Kollegen mitteilen, dass ich schwanger?

Du hast dich entschieden deinen Arbeitgeber einzuweihen, möchtest aber nicht, dass sofort alle Bescheid wissen? Dein Arbeitgeber hat eine Schweigepflicht und darf die Information über deine Schwangerschaft nicht gegen deinen Willen weitergeben. Dennoch würde ich dir raten, noch einmal ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass du dir eine unbedingte Geheimhaltung wünschst. 

Was regelt das Mutterschutzgesetz?

Sobald dein Arbeitgeber weiß, dass du schwanger bist, muss er dafür sorgen, dass das Mutterschutzgesetz (MuschG) eingehalten wird.

Durch das Mutterschutzgesetz (MuschG) sollen deine Gesundheit und natürlich auch die Gesundheit deines Babys geschützt werden.

Wie viel darf ich während der Schwangerschaft arbeiten?

Selbst wenn du dich gerade fit fühlst, gelten für dich jetzt besondere Vorgaben für deine Arbeitszeiten.

Als Schwangere darfst du maximal 8,5 Stunden täglich und nicht mehr als 90 Stunden in zwei Wochen arbeiten. Nach jedem Arbeitstag musst du einen Ruhepause von mindestens 11 Stunden bekommen.

Darüber hinaus ist die Beschäftigung von Schwangeren zwischen 22 Uhr und 6 Uhr verboten.

Die Arbeit an Sonn- und Feiertagen ist für werdende Mütter nur in Ausnahmefällen erlaubt.

Welche Tätigkeiten sind während der Schwangerschaft verboten? 

Auch betreffend die Art der Arbeit gibt es Vorgaben im Mutterschutzgesetz. Schließlich können einige Arbeiten für dich und / oder dein Mini gefährlich werden. So sind beispielsweise schwere körperliche Arbeiten (z. B. Heben), Fließband- und Akkordarbeit, überwiegend stehende Tätigkeiten, Arbeiten mit erhöhtem Infektionsrisiko (z. B. Labor), Arbeiten bei großer Hitze, Kälte oder Nässe, Arbeiten mit erhöhter Sturzgefahr oder Arbeiten mit gefährlichen Stoffen (z. B. Dämpfe, Strahlen) während der Schwangerschaft untersagt.

Darfst du deine bisherige Tätigkeit nicht mehr ausüben, muss dein Arbeitgeber versuchen deinen Arbeitsplatz entsprechend anzupassen oder andere zumutbare und ungefährlichere bzw. weniger belastendere Arbeiten für dich zu finden. Ist das nicht möglich, kann ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen werden. 

Gibt es einen Kündigungsschutz für Schwangere?

Du brauchst keine Angst vor einer Kündigung haben, wenn du deinen Arbeitgeber über deine Schwangerschaft informierst. Während deiner gesamten Kugelzeit sowie in den ersten vier Monaten nach der Geburt besteht für dich als (werdende) Mutter nämlich ein besonderer Kündigungsschutz. Dabei ist es egal, ob du in Teil- oder Vollzeit arbeitest und befristet oder unbefristet angestellt bist.

Der Kündigungsschutz besteht sogar dann, wenn du deinen Arbeitgeber noch gar nicht informiert hast. In diesem Fall kannst du der Kündigung innerhalb von 14 Tagen mit der Begründung, dass du schwanger bist, widersprechen. 

Ausnahmsweise ist eine Kündigung während der Schwangerschaft in besonderen Fällen (z. B. Insolvenz, gravierende Pflichtverletzung) mit Zustimmung der Aufsichtsbehörde möglich.

Darf ich während der Arbeitszeit zu Schwangerschaftsvorsorgeterminen gehen?

In den nächsten Wochen kommen so einige zusätzliche Vorsorgetermine auf dich zu. Du fragst dich, wann du diese wahrnehmen sollst?

Auch hierfür gibt es eine Regelung im Mutterschutzgesetz. Dein Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, dich ohne irgendeine Anrechnung auf Urlaubstage bzw. Arbeitszeiten oder finanzielle Konsequenzen für deine Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen freizustellen. 

Allerdings solltest du immer auch daran denken, dass du vielleicht irgendwann über deine Rückkehr in den Beruf sprechen und hier eine gute Lösung finden möchtest, um Arbeit und Familie miteinander zu vereinbaren. Ein gutes Verhältnis und eine positive Stimmung werden dir dabei wahrscheinlich nützlich sein.

Deshalb habe ich mich dazu entschieden, die Vorsorgetermine entweder für den frühen Morgen oder den späten Nachmittag zu vereinbaren. So konnte ich einfach etwas später mit der Arbeit starten oder etwas früher Feierabend machen. Das hat meinen Arbeitstag wesentlich weniger beeinträchtigt als eine längere Unterbrechung mitten am Tag.  

Außerdem würde ich dir empfehlen, deinen Arbeitgeber möglichst frühzeitig über Arzttermine zu informieren und dir nach dem Termin eine entsprechende ärztliche Bescheinigung geben zu lassen, die du deinem Arbeitgeber vorlegen kannst. 

Wann bekomme ich ein Beschäftigungsverbot?

Ein Beschäftigungsverbot wird ausgesprochen, wenn die Gesundheit von dir und / oder deinem Baby durch deine Arbeit gefährdet sind. 

Ein generelles Beschäftigungsverbot besteht während dem Mutterschutz. Daneben gibt es noch zwei weitere Arten von Beschäftigungsverboten: Das betriebliche Beschäftigungsverbot und das ärztliche Beschäftigungsverbot.

Was ist ein betriebliches Beschäftigungsverbot?

Kann dein Arbeitgeber nicht sicherstellen, dass bei deiner Arbeit die Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes in Bezug auf die Arbeitszeiten oder die Arbeitsplatzsicherheit eingehalten werden, kommt es zu einem betrieblichen Beschäftigungsverbot.  

Was ist ein ärztliches Beschäftigungsverbot?

Daneben kann dein/e Arzt / Ärztin aus medizinischen Gründen (also aufgrund deiner ganz individuellen körperlichen und / oder seelischen Verfassung) ein ärztliches Beschäftigungsverbot (ganz oder teilweise) aussprechen. Es muss durch ein Attest angeordnet werden.

Bekomme ich im Beschäftigungsverbot Gehalt?

Ein Beschäftigungsverbot gilt nicht als Krankschreibung. Du bekommst also auch kein Krankengeld, sondern erhältst weiterhin 100 % deines bisherigen Durchschnittsgehaltes als sogenannten Mutterschutzlohn von deinem Arbeitgeber. Du musst dir also im Falle eines Beschäftigungsverbotes keine Sorgen um eventuelle finanzielle Nachteile machen. 

Muss ich trotz Schwangerschaftsbeschwerden arbeiten gehen?

Eine Schwangerschaft ist nicht immer nur schön, sondern kann zeitweise auch ganz schön herausfordernd sein. Je nachdem wie stark deine Schwangerschaftsbeschwerden sind und in welchem Bereich du tätig bist, kannst du mit deinem Arbeitgeber besprechen, ob es möglich ist zeitweise in einer anderen Abteilung oder im Homeoffice zu arbeiten.  

Leidest du und starken Beschwerden, musst und solltest du dich aber auf keinen Fall mit aller Kraft durch den Tag quälen. Das tut weder dir noch deinem Bauchzwerg gut. Höre auf deinen Körper und sprich mit deiner Frauenärztin bzw. deinem Frauenarzt über eine Krankschreibung oder ein ärztliches Beschäftigungsverbot. 

Ist Stress während der Schwangerschaft schädlich?

Gelegentlich und in geringem Maße schadet Stress deinem Baby nicht. Anhaltender und starker Stress in der Schwangerschaft hingegen kann schwerwiegende Folgen für dein Mini haben. 

Auch wenn du vielleicht in den nächsten Wochen noch abarbeiten möchtest, solltest du deine Gesundheit und die deines Babys dabei keinesfalls aus den Augen verlieren. Versuche daher übermäßigen Stress zu vermeiden, überanstrenge dich nicht, mache regelmäßige Pausen, achte auf eine ausgewogene Ernährung und trinke genug.  

Wann bin ich im Mutterschutz?

Während dem Mutterschutz bist du offiziell von der Arbeit freigestellt. Bestimmt hast du noch einiges zu erledigen, bevor dein Mini dein Leben auf den Kopf stellt. Vor allem solltest du dir jetzt aber etwas mehr Ruhe gönnen um Kraft für die Geburt und das Wochenbett sowie deinen Start in den schönsten Job der Welt sammeln.

Der Mutterschutz beginnt 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. 

Nach der Geburt befindest du dich noch weitere 8 Wochen im Mutterschutz. Hast du ein Frühchen oder Zwillinge zur Welt gebracht verlängert sich der Mutterschutz nach der Geburt auf 12 Wochen. 

Ist der Mutterschutz Pflicht?

Dein Arbeitgeber muss dich im Mutterschutz von der Arbeit freistellen. Sofern du dich fit genug fühlst und dies gerne möchtest, darfst du aber während des Mutterschutzes vor der Geburt arbeiten.  

Anders sieht es während dem Mutterschutz nach der Geburt aus. In dieser Zeit darfst du nicht arbeiten – auch nicht freiwillig.

Was ist Mutterschaftsgeld?

Warst du bisher angestellt und bist Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse, erhältst du während dem Mutterschutz Mutterschaftsgeld von deiner Krankenkasse sowie einen Arbeitgeberzuschuss. Hierfür musst du einen entsprechenden Antrag bei deiner Krankenkasse (spätestens 7 Wochen vor dem Geburtstermin) stellen. Dein Gynäkologe stellt dir dazu ein ärztliches Attest aus, dass du zusammen mit dem Antrag bei deiner Krankenkasse einreichst.  

Bist du Beamtin werden deine Bezüge im Normalfall während dem Mutterschutz weiter gezahlt.

Als Selbstständige, erhältst du in der Regel kein Mutterschaftsgeld, sondern musst eigene Rücklagen bilden. Am Besten informierst du dich hier jedoch noch einmal direkt bei deiner Krankenversicherung, da es einige Ausnahmen gibt.

Was ist die Elternzeit?

Nach der Geburt deines kleinen Wunders kannst du dir eine Auszeit nehmen, um dich erst einmal voll und ganz auf dein Baby zu konzentrieren. Frisch gebackene Eltern – und zwar beide Elternteile – dürfen also sozusagen eine Arbeitspause einlegen, während der Arbeitsvertrag unverändert bestehen bleibt. Nach der Elternzeit können die Elternteile also wieder in den Job zurückkehren und zwar zu gleichen Bedingungen wie vor der Elternzeit.  

Wie lange kann ich Elternzeit nehmen?

Pro Kind kannst du bis zu drei Jahren Elternzeit nehmen. Dabei kannst du dir aussuchen, ob du die Elternzeit direkt nach der Geburt am Stück nehmen oder lieber aufteilen möchtest. 

Wann muss die Elternzeit beantragt werden?

Wenn du nicht vor hast direkt nach dem Mutterschutz wieder vollständig in deinen alten Job zurückzukehren, solltest du nicht vergessen deine Elternzeit (maximal für 36 Monate) spätestens 7 Wochen vor deren Beginn schriftlich bei deinem Arbeitgeber zu beantragen. Möchtest du ganz sicher gehen, lässt du dir den Erhalt dieses Schreibens von deinem Arbeitgeber quittieren oder schickst es per Einschreiben / Rückschein. 

Bekomme ich während der gesamten Elternzeit auch Elterngeld?

Elternzeit und Elterngeld werden zwar oft verwechselt, sind aber zwei unterschiedliche Dinge. Es gibt verschiedene Modelle des Elterngeldes, über die du dich frühzeitig gut informieren solltest, um die zu dir am Besten passende Variante zu finden. Mit keiner möglichen Variante erhältst du jedoch für volle drei Jahre (maximale Elternzeit) auch Elterngeld. Hier findest du jede Menge Infos rund um das Thema Elterngeld.

Komm gut in deine Babypause!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen